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Von weissen Felsen, schwarzen Mambas und Gespenstern / 21.6.23



Heute fahren wir zu Møns Klint, den weissen Kreidefelsen der Insel. Sie sind der Grund, weshalb wir auf diese kleine, ansonsten eher unspektakuläre Insel gefahren sind. Die Klippen sind natürlich nicht so imposant wie die Felsen auf Rügen aber dennoch sehr schön!


Møns Klint


Eigentlich wollten wir die Felsen zuerst von einem Boot aus betrachten, denn vom Wasser aus sieht man sie natürlich am besten in ihrer ganzen Grösse und Länge. Doch der Mann im Hafen meinte: kein Schiff wird kommen. Dann also zu Fuss. Vom architektonisch und inhaltlich sehr interessanten Besucherzentrum könnte man 14 Kilometer auf der Klippe wandern und erhascht so immer wieder Ausblicke auf die weissen Felsen. An mehreren Orten führen steile Treppen zum Ufer hinunter, von wo man die weissen Monster dann von unten bestaunen kann. Nach je 500 Stufen runter und wieder hinauf haben wir unser Sport-Tages-Soll bestens erfüllt!


Auf dem Rückweg schauen wir noch bei Liselund vorbei. Nach der Treppen-Rackerei brauchen wir ein bisschen Romantik.


Lustschlösschen Liselund


Liselund ist der am besten erhaltene romantische Garten von Dänemark und hat natürlich eine entsprechend romantische Geschichte. Antoine Bosc de la Calmette verwandelte ab 1784 das riesige Grundstück für seine Frau Lisa in einen Paradiesgarten samt Lustschlösschen.


Norwegerhaus als Gästehaus in Liselunds Garten


Leider war es den beiden nur wenige Jahre vergönnt, ihren Garten zu geniessen. Antoine starb 1803, Lisa drei Jahre später. Auch der kinderlose Sohn starb bereits 1820 und so musste das Grundstück samt Lustschlösschen, Gästehäusern und Teichen verkauft werden. Denn, das muss schon noch gesagt sein, Herr Bosc de la Calmette war ziemlich grössenwahnsinnig und hinterliess einen riesigen Schuldenberg. Wer braucht denn nebst Lustschloss ein Norwegerhaus, eine Schweizer Hütte (??) und eine Chinesische Laube?


"Schweizer Hütte" bei Frau Liselund: Was daran schweizerisch sein soll, ist uns allerdings schleierhaft. Vielleicht gibts ab und zu Fondue??


Martha, die Frau des Sohnes erhielt ein Wohnrecht bis zu ihrem Tod. Sie kleidete sich vorzugsweise in Weiss und umgab sich stets mit weissen Tieren. Noch heute spukt ihr Geist als "weisse Dame" auf den Felsen von Liselund herum. Eine weisse Frau ist mir allerdings nicht begegnet, dafür eine schwarze Schlange! Wenn das noch mit rechten Dingen zugehen soll...


Schwarze Mamba? Nein, schwarze Kreuzotter, also auch giftig!


Abends radeln wir noch ein bisschen in den Sonnenuntergang. Ich habe auf Google Maps nämlich wieder mal eine "Sehenswürdigkeit" entdeckt! Und siehe da: "Stonehenge Nr. 2", alias Grønsalen, direkt vor unserer Campingplatz-Tür!


Google-Maps-Sehenswürdigkeit: Stonehenge von Dänemark


Und dahinter sehr fotogen die Fanefjord-Kirche mit ihren wunderschönen Deckenmalereien.





Ein wirklich eindrucksvoller längster Tag des Jahres geht würdevoll zu Ende und wir verneigen uns vor der untergehenden Sonne in Dankbarkeit, amen.



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