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Von Unwettern und alten Städten


Wo sind wir wohl?

Während wir in der Vulkan-Eifel gemütlich Fisch und Leber verspeisten, wurde bei uns daheim in Schöfflisdorf innert einer Stunde der Garten zerstört. Kefen, Salate und Tomaten totgehagelt, Blumen zerstört, Gartenmöbel im Gelände verteilt und der Keller mit Wasser angereichert. Was täten wir ohne unsere lieben, guten Geister! Danke Monique und Andres fürs Aufräumen, Hanspeter fürs Ausschöpfen des Heizungskellers!

Doch wir sind noch glimpflich davon gekommen. Im Rest des Wehntals herrscht ja z.T. Notfall-Szenario: Häuser voller Wasser, teilweise unbewohnbar. Ganze Ernten zerstört und dabei war diesen Frühling doch alles so wunderbar gediehen. Die Kirschbäume hingen voller Früchte, die Erdbeeren waren gerade erntereif: mir tut das Herz weh für die betroffenen Bauern. Letztes Jahr ist alles erfroren, dieses Jahr wird alles verhagelt. Und nein, lieber Herr Trump, es gibt natürlich keinen Klimawandel! Gopfertelli!

Inzwischen ist der Regen auch bei uns in der Eifel angekommen. Das Flüsschen Perlenau, an dessen Ufer wir residieren, schwillt innert Stunden zu einem reissenden Bach an. Wir erkundigen uns mal sicherheitshalber, ob das nicht gefährlich werden könnte. Doch der Campingplatz-Besitzer beruhigt uns: Noch nie sei dieser Bach über die Ufer getreten. Aber irgendwann gibts doch für alles ein erstes Mal, oder?

Gestern gemütlich lesen am Flüsschen Perlenau ...

... heute Morgen ein reissender Fluss -wääks!

Wir flüchten erst mal in die Stadt Aachen und vertreiben uns die Regenstunden mit Sightseeing. Der Dom ist ein katholischer Wahnsinn: Gold, Juwelen, Mosaike, Glasfenster in grössenwahnsinnigen Dimensionen. Karl der Grosse gab diese "Andacht in Zahlen" in Auftrag: Die Zahl 6 spielt eine entscheidende Rolle bei allen Massen dieser Kirche aber es würde zu weit führen, dies hier zu erklären. Die Gebeine Karl des Grossen liegen noch heute im Dom. Oder zumindest sein Sarkophag. Die Gebeine wurden, so viel ich weiss, inzwischen als Reliquien verschachert.

Der hohe Dom zu Aachen

Kirchenfenster von wahrhaft biblischem Ausmass im Aachener Dom

In der Alt-Aachener Kaffeestuben probieren wir Herrn Van der Daeles berühmte Achener Printen. Das ist eine Art Lebkuchengebäck mit jahreszeitlich inspirierten Glasuren. Wir entscheiden uns für die „Sommerkollektion“ mit Beeren-Aromen. Die Konditorei wurde 1890 vom Belgier Leo van der Daele gegründet und man sitzt noch heute in gemütlichen Räumen mit viel dunklem Holz - ideal für regnerische Tage.

Aachener Printen von Van der Daele

Bei Korb-Bayer, einem hübschen kleinen Geschäft, das Körbe und Bürsten aus reinen Naturprodukten in alle Welt verkauft, erstehen wir eine Art grosse Pilzbürste, um unseren Bialetti-Kaffeekocher vom Kaffeesatz zu befreien. Der stört nämlich im Wohnwagen enorm!

Zum Schluss unserer Einkaufstour gehts noch zu „Alles vom Fass“, wo wir uns Essig und Olivenöl in kleine, nachfüllbare Glasflaschen abfüllen lassen, die endlich auch im beschränkten Wohnwagen-Küchenschrank locker Platz finden. Einen solchen Laden gibts übrigens auch an der Zürcher Europaallee.

Wir verzichten hingegen darauf, unsere Trinkflaschen mit dem heilsamen Wasser des Elisenbrunnens zu füllen. Das über 50 Grad heisse, schwefelhaltige Wasser stinkt nach faulen Eiern, dass es einen regelrecht aus dem Elisengarten vertreibt.

Das Rathaus von Maastricht war früher eine Tuchhalle

Alles in allem ist Aachen durchaus sehenswert. Das benachbarte, holländische Maastricht (wir befinden uns hier im Dreiländereck Deutschland/Holland/Belgien) gefällt uns jedoch noch besser. Berühmt wurde die Stadt ja vor allem durch die Maastrichter-Verträge, an denen der Euro und andere wichtige EU-Verträge ausgehandelt wurden. Es ist eine lebendige Studentenstadt mit zahlreichen historischen Gebäuden, vielen Cafés, Restaurants und Läden.

Auf vielen Plätzen der Stadt wird Musik gespielt und zwar vom vollständigen Klassik-Orchester bis zur Steelband. Zuhören gratis.

Wir verbrachten einen tollen Nachmittag/Abend in Maastricht und können die Stadt nur wärmstens für einen Besuch empfehlen!

Ein Hoch auf die schöne holländische Stadt Maastricht!

REISE-INFOS

Route:

Monschau (D) - Aachen (D) - Dreiländerpunkt (D/B/NL) - Maastricht (NL)

Übernachten:

Camping t'Gleudal, Meeren. Schöner Platz an Flüsschen, nette Familie, Wald-Restaurant zu Fuss erreichbar. Mit dem Fahrrad 10 gemütliche, flache Kilometer in die Altstadt von Maastricht.

Sehenswert:

Aachen: Dom, Rathaus, Alt-Kaffestuben Van der Daele

Maastrichter Altstadt: Vrijthof (ursprünglich wirklich ein Friedhof) mit seinem grossen Platz und den angrenzenden schönen Gebäuden (Theater) sowie Bars und Restaurants, Rathaus am Marktplatz (war ursprünglich eine Tuchhalle), Bibliothek in der Kirche (Dominikanerkirche), Dinghuis (früheres Rathaus) in der Kleine Straat. Bonnefantenmuseum: Spekaktulärer Neubau des Architekten Aldo Rossi, der aussieht wie ein Observatorium, sowie eine denkmalgeschützte ehemalige Fabrikhalle.

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