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Prunkschloss mit bösem Mann / 22.6.23



Von Møn gehts weiter zur Insel Fünen. Mitten drin steht das Wasserschloss Egeskov. Egeskov, im 15. Jahrhundert ein unbefestigtes Hofgut, wurde 1554 unter Frands Brockenhuus als hohe Festungsanlage errichtet und gehört zu den am besten erhaltenen Wasser- und Renaissanceschlössern Nordeuropas. Es wird noch heute von der Adelsfamilie Gregers bewohnt. 1960 öffneten die Gregers die Gärten für die Öffentlichkeit, Sohn Graf Claus fügte verschiedenste Museen, wie seine Oldtimer-Sammlung oder ein Outdoor-Camping-Museum (!) hinzu. Leider haben wir uns im Schloss-Labyrinth verlaufen und die Camping-Ausstellung nicht gefunden. Ich war schon froh, überhaupt wieder aus dem Buchenhecken-Irrgarten aufzutauchen!




Ein Teil des Schlosses kann besichtigt werden. Während ich in der kleinen Ausstellung über Mode vergangener Jahrhunderte eine Robe von Marie Antoinette betrachte, höre ich wie ein deutscher Besucher zu seiner Frau sagt: "Marie Antoinette. Der habns den Kopf abgschlagn." Darauf sie: "Ja, Königin sein war auch nicht immer einfach". Die beiden habn's echt auf den Punkt gebracht!



Das mit dem "nicht einfach" stimmt leider auch für eine weibliche Bewohnerin dieses Schlosses. Laurid Brockenhuus hatte seine Tochter Rigborg nämlich lebenslang im Turmzimmer eingesperrt. Sie wollte wohl keinen der ihr zugedachten doofen Adligen heiraten und hatte sich mit dem hübschen Leutnant Frederik Rosenkrantz eingelassen. Dummerweise wurde sie von ihm schwanger. Was mit dem Kind geschah, ist nicht bekannt. Aber ich hoffe, Herr Brockenhuus schmort in der Hölle!



Bin ich froh, dass ich im 20. Jahrhundert geboren wurde und keines dieser Kleider tragen muss! Ich stelle mir grad vor, wie ich damit campen würde. Ich Rausch-Rock zum Klohäusl - bestimmt sehr lustig anzusehen. Und Beat würde in der Ritterrüstung den Wohnwagen ankuppeln und mich nachts vor der Türe bewachen... Oder vielleicht Holz hacken, wie der Pole in Swinemünde. Das grösste Problem jedoch wäre, dass ich den Reifrock nicht in unseren Wohnwagen bekäme. Müsste ich aber auch nicht - ich könnte glatt darunter zelten!



Schleunigst raus hier in den wirklich zauberhaften Garten! Es gibt einen bunten Rosengarten, einen Jahreszeitengarten mit Sonnenuhr, einen weissen Garten und ein hübsches Café. Und im dazu gehörenden Gartencenter könnte man sich auch mit Pflanzen eindecken. Lass ich jetzt mal bleiben...



Café im Schlossgarten

Der Rosengarten steht zur Zeit in voller Blüte


Weisser Garten

Jahreszeitengarten mit Sonnenuhr


In Fåborg Sogn finden wir ein hübsches Plätzchen, wo wir direkt am Meer stehen dürfen. Allerdings muss man sich das Schwimmen erst mal verdienen. Aqua-Jogging nennt man das. Hier hat es endlich mal seine Richtigkeit: die Füsse stets am Boden wandert man sehr weit ins Meer hinaus bis einem das Wasser zum Kinn reicht und dann wieder zurück.



Am Abend geniessen wir in Fåborg ein traditionelles schwedisches Fisch- und Meeresfrüchte- Smörgåsbord. Meerblick inklusive. Und wir stossen darauf an, nicht in einem Schloss, sondern (vorübergehend) in einem Wohnwagen zu residieren. Gaaanz viel Freiheit!




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